Die Tour zur Loserhütte wird mindestens 8 Stunden dauern und der Hüttenwirt hat mich bereits vorgewarnt, es wird wieder Schnee auf der Strecke liegen. Die Wegmarkierungen sollten jedoch sichtbar sein, was die Orientierung vereinfacht. Zumindest wird es ein sonniger Tag.
Nach dem obligatorischen Bergfrühstück (entweder Brot mit Wurst oder Butter und Marmelade) verlasse ich die Pühringerhütte und lasse mich vom nahe liegenden Elmsee verzaubern. Die umliegenden Berge spiegeln sich im See und die Sonne bringt das Wasser zum Glitzern. Traumhaft.
Nach einem kurzen Anstieg geht es hinab zur Elmgrube und von dort stetig bergauf durch das Kar bis zum Abblasbühel. Bereits hier muss ich die ersten Schneefelder queren. Weiter geht es zwischen den Bergflanken vom Kniekogel und Wildgößl bis zur Wiesenlacke. Unterhalb des Hinteren Bruderkogels und des Widderkarkogels wandere ich Richtung „Redenden Stein“. Dabei sind einige steile Bergflanken zu queren, die komplett mit Schnee zugedeckt sind. Ich muss sehr aufpassen, damit ich nicht abrutsche. Gut, dass das Albert-Appel-Haus bald erreicht ist.
Nach einem kühlen Getränk und einer Frittatensuppe marschiere ich weiter. Die Augstwiesenalm mit den zahlreichen Hütten sieht fast wie ein Dorf aus. Leider ist keine Menschenseele (auch keine Tierseele) zu finden. Wie ausgestorben. Lediglich tausende von Bergblumen übersehen die Grashänge. Die Augstwiese verlässt man über eine Verengung. Diese ist komplett mit Schnee befüllt. Mitten drinnen ist eine riesige Spalte. Ich fühle mich wie auf einem Gletscher. Nun führt der Weg über Schneefelder bergauf bis zum Hochklapfsattel.
Rechterhand beginnt der Karl-Stöger-Steig, welcher über felsiges Gelände führt. Ich habe Glück, dieser ist komplett schneefrei bis auf die Ausstiegsstelle. Schließlich wandere ich auf flacherem Gelände bis zur Loseralm und steige anschließend hinab zur Loserhütte. Die Hütte hat eine geniale Terrasse mit einem atemberaubenden Blick zum Altausseer See und der umliegenden Bergwelt. Ich genieße das Panorama bei einem Grillkotelette mit Pommes, Gemüse und Salat. Als Nachspeise kredenzt der Hüttenkoch Heidelbeernockerl, fast zu viel für mich.
Die Tour im Überblick
Tourverlauf: Pühringerhütte (1.638 m) – Elmgrube (1.622 m) – Nähe Kniekogel (1.885 m) – Wiesenlacke (1.820 m) – Albert-Appel-Haus (1.660 m) – Augstwiesenalm (1.415 m) – Hochklapfsattel (1.502 m) – Karl-Stöger-Steig – Loseralm (1.600 m) – Loserhütte (1.504 m)
- Mittlere Tour
- 21 Kilometer
- 8 Std 45 Min Gehzeit
- 9 Std 30 Min gesamt inkl. Pausen
- Aufstieg: 1.029 m
- Abstieg: 1.157 m
- Höchster Punkt:
Nähe Kniekogel (1.885 m) - Niedrigster Punkt:
Augstwiesen (1.328 m) - Wetter: sonnig, 27 Grad
Ich war von Anfang Juni bis Mitte Juli ab Eisenerz unterwegs. Die Etappen davor an Wochenenden im Frühjahr. LG Harald
Guten Tag,
in welcher Jahreszeit sind Sie denn den Weg gegangen?